Wie alles begann…
Alles fing damit an, dass ich eine Wohnung untervermietet hatte und die Untermieterin auszog. Angesichts des Krieges in der Ukraine, fragte ich, ob ich auch an ukrainische Flüchtlinge vermieten dürfe. Die Vermieterin sagte sofort „ja“, sie wollte auch schon die ganze Zeit etwas tun, das sei eine gute Idee.
Ich inserierte die Wohnung auf „unterkunft-ukraine.de“, aber niemand meldete sich – übrigens bis heute. Dann beschloss ich am Wochenende nach Berlin an den HBF zu fahren und eine Familie anzusprechen. Meine Schwägerin in Berlin bot mir daraufhin an, für mich eine Familie auszuwählen und nach Heilbronn zu schicken, was dann auch geschah. So kamen Tanja und Anja aus Odessa mit drei Söhnen.
Am nächsten Morgen rief mein Sohn an. Er sei gerade im Zug von Prag nach Regensburg und im Abteil mit einer Familie aus Charkiv und sie sähen so fertig aus und er fühle sich für sie verantwortlich. Ob wir noch eine Wohnung für sie hätten? Meine Freundin hatte mit angeboten, sie wollen in wenigen Tagen ihr Haus zur Verfügung stellen. Es war leicht, sie zu überzeugen, das Haus sofort zur Verfügung zu stellen.
Nachbarinnen kochten Suppe und ich fuhr nach Würzburg, um die Familie abzuholen. Anna, Kyrill (16), Veronika (6) und Mascha (1) kamen mit zwei Rucksäcken und einer Plastiktüte, ohne Kinderwagen. Die Augen der Kinder waren leer, die Stimmung im Auto bedrückend, diese Menschen waren so fertig. Wenn ich den Kindern in die Augen sah, schaute mir der Krieg entgegen.
Ich glaube, es war dieser Moment, der dazu führte, dass ich wusste:
Ich kann mehr machen, als nur zwei Familien zusammen mit meiner Freundin aufzunehmen.
Britta Uhl